Telemann bewegt Generationen
Ein generationenübergreifendes Musikfestival erwartet die Musikfreunde mit den 22. Magdeburger
Telemann-Festtagen vom 14. bis 23. März 2014, die unter dem Motto „Generationen. Georg Philipp
Telemann und Carl Philipp Emanuel Bach“ stehen.
Im Jahr seines 300. Geburtstages wird Carl Philipp Emanuel Bach in ein spannungsvolles
Verhältnis zu dem in Magdeburg geborenen Georg Philipp Telemann gesetzt. Carl Philipp Emanuel
Bach war Patensohn Telemanns und folgte Telemann im Amt als Director musices in Hamburg. Ein
künstlerischer Austausch Telemanns mit Johann Sebastian Bach und dessen zweitältestem Sohn Carl
Philipp Emanuel ist in unterschiedlicher Weise belegt. Für die Magdeburger Telemann-Festtage ist
diese Verbindung willkommener Anlass einer hoch spannenden künstlerischen Auseinandersetzung,
die gleichzeitig den Umgang der Generationen, die Fürsorge mit- und füreinander thematisiert und
eine spannende Mischung von Traditionalität und Modernität erwarten lässt.
Das „Generationen“-Thema zieht sich auf mehreren Ebenen durch das hochkarätige,
international besetzte Programm, das während der Festwoche die Begegnung mit mehr als 530
Künstlern aus 19 Ländern ermöglicht. Neben den international renommierten „Pionieren“ der
Interpretation Alter Musik wird auch der künstlerische „Nachwuchs“ auf diesem Gebiet zu hören
sein, beispielsweise das Preisträgerensemble des diesjährigen Internationalen Telemann-
Wettbewerbes, die Camerata Bachiensis aus Leipzig.
Einen besonderen Akzent unter den Höhepunkten des Festivalprogramms setzt die
Inszenierung der Oper „Otto“ von Georg Friedrich Händel in der Bearbeitung Georg Philipp
Telemanns. Sie wird in Kooperation mit dem Theater Magdeburg vorbereitet und nach der
szenischen Aufführung während des Festivals auch in anderen europäischen Städten halbszenisch zu
erleben sein, u. a. in Metz und Luxembourg. Den musikalischen Part übernimmt in dieser Produktion
das französische Ensemble Le Concert Lorrain, für die Regie konnte die namhafte Regisseurin und
Choreografin Arila Siegert gewonnen werden, die bereits mit Regisseuren wie Ruth Berghaus und
Peter Konwitschny zusammenarbeitete.
Den Perlen einer Kette gleich, reihen sich zu den kommenden Magdeburger Telemann-
Festtagen Gastspiele erlesener Solisten und Ensembles aneinander, die allesamt zu den weltweit
profiliertesten Interpreten Alter Musik zählen, z.B. die Rheinische Kantorei und Das Kleine Konzert
unter der Leitung von Hermann Max, Il Fondamento aus Belgien mit Paul Dombrecht, dem Telemann-
Preisträgers 2014, der Thomanerchor Leipzig, der RIAS Kammerchor mit dem Dresdner
Barockorchester unter der Leitung von Hans-Christoph Rademann, La Stagione Frankfurt mit Michael
Schneider, das kanadische Ensemble Caprice sowie die Virtuosi saxoniae unter der Leitung des
Trompeters Ludwig Güttler. Freuen darf man sich auch auf etliche Werke, die anhand überlieferter
Archivhandschriften neu erschlossen wurden und erstmals seit ihrer Entstehungszeit im 18.
Jahrhundert wieder zu hören sein werden, darunter Telemanns Oratorium zum Johannisfest 1731
„Gelobet sei der Herr“, das einst Händel zugeschrieben wurde.
Die Schirmherrschaft über das Festival hat Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Dr. Reiner
Haseloff übernommen. Er beabsichtigt, die Magdeburger Telemann-Festtage am 14. März 2014,
persönlich zu eröffnen. Im Eröffnungskonzert des Festivals musiziert die Magdeburgische Philharmonie
mit und unter der Leitung von Burkhard Glaetzner. Das Konzert wird ab 20.00 Uhr von dem
Kulturpartner des Festivals MDR Figaro live übertragen.
Ohne die Förderung des Landes Sachsen-Anhalt und das erhebliche Engagement weiterer
Unterstützer wie die Stadtsparkasse Magdeburg und deren Stiftung Kunst und Kultur, Lotto Sachsen-
Anhalt, der Verein Mitteldeutsche Barockmusik e.V. oder das Musikalische Kompetenzzentrum
Sachsen-Anhalt wäre solch ein gehaltvolles und facettenreiches Festival mit über 40 Veranstaltungen
nicht realisierbar!
Neben den Konzerten der 22. Magdeburger Telemann-Festtage befasst sich auch eine
Internationale Wissenschaftliche Konferenz mit dem Schaffen der beiden Komponisten und mit ihrer
Zeit. 28 Wissenschaftler aus Europa und Übersee – wesentlich mehr als in den Jahren zuvor – haben
sich angemeldet, um bei der Tagung „Impulse – Transformationen – Kontraste. Georg Philipp
Telemann und Carl Philipp Emanuel Bach“ in Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt neueste
Forschungsergebnisse vorzustellen. Besonders erfreulich ist der Zuspruch, den die Tagung
insbesondere bei jungen Wissenschaftlern findet. Besucher sind zur Tagung – bei freiem Eintritt –
willkommen.
Und auch an das jüngste Publikum wird gedacht: Für Grundschüler aus Magdeburg und
Umgebung gibt es eine speziell aufbereitete Inszenierung des heiteren Intermezzos „Pimpinone“ von
Georg Philipp Telemann. Bereits im Vorfeld wird zu dieser Aufführung unter Einbeziehung
Magdeburger Grundschüler eine Kinderhörbuch-Fassung vorbereitet.
Um die verschiedenen Generationen auch in den Konzertsälen zu versammeln, gibt es 2014 erstmals
ein U21-Ticket, das Kindern und Jugendlichen unter 21 Jahren den Konzertbesuch für zahlreiche
Veranstaltungen des Festivals für nur 9 Euro pro Ticket ermöglicht. Bereits bewährt hat sich ein
Rabatt von 10 Prozent auf den Kartenpreis für Besucher, die mehr als drei Veranstaltungen
besuchen. Der Kartenvorverkauf hat mit dem heutigen Tag begonnen. Ausführlich Hinweise zu den
Vorverkaufsstellen enthält der Programm-Flyer.
Weitere Informationen sowie das komplette Programm und Tickets:
www.telemann.org
Tel. (0341) 14 990 758
Fax (0341) 21 24 682
karten@telemann-festtage.de