Einstellungen von Schülerinnen und Schülern gegenüber Musik aus anderen Kulturen

Um diese Einstellungen zu erkunden, habe ich vor einigen Jahren eine ausführliche Befragung durchgeführt. Dabei wurden in zwanzig Schulklassen verschiedener Altersstufen und Schulformen, in Dörfern, Kleinstädten und Großstädten dreier Bundesländer, nämlich Hessen, Niedersachsen und Bremen,

den Schülerinnen und Schülern jeweils 6 verschiedene Klangbeispiele aus aller Welt zur Beurteilung dargeboten.

Die Schülerinnen und Schüler hatten ein Polaritätsprofil anzukreuzen und folgende Fragen zu beantworten: „Was gefällt Dir an diesem Beispiel besonders gut?“/ „Was gefällt Dir...nicht?“ / „Was erscheint Dir...fremd?“

Aus den Antworten auf die drei Fragen ergibt sich etwa die gleiche Rangfolgeliste. Weitaus am häufigsten genannt wurden die Musikinstrumente, und zwar positiv wie negativ, fast gar nicht hingegen Zusammenklänge, Tonsysteme und Melodiebildung. Besonders sensibel reagierten viele Schülerinnen und Schüler auf für sie ungewohnte Singstile.

Aus den sehr vielen positiven Antworten gerade der jüngeren Schülerinnen und Schüler aus den 6. Klassen, die sich in erster Linie auf die relativ leicht zu verbalisierenden Phänomene bezogen, schließe ich, daß eine Behandlung der Musik anderer Kulturen gerade in den unteren Klassenstufen besonders sinnvoll ist. Aber auch bei den älteren Schülerinnen und Schülern überwogen Zustimmung oder Offenheit für fremdartige Musik.

Inzwischen gibt es auch zahlreiche Berichte von Lehrerinnen und Lehrern aller Schulstufen und verschiedener Schulformen, die erkennen lassen, daß die meisten Schülerinnen und Schüler einer Beschäftigung mit Musik anderer Völker gegenüber sehr aufgeschlossen sind.